Der Bau der Bembel
Die wirtschaftliche Entwicklung des Kahlgrundes war eng mit dem Bau der "Bembel" verbunden.
Ab 1898 verband die Kahlgrundbahn Schöllkrippen mit Kahl und von dort über Hanau auch Frankfurt. Damit gab es beste Möglichkeiten für unsere Bevölkerung auch industrielle Arbeitsplätze im Rhein-Main-Gebiet anzunehmen.
Aber auch unser kahlgründer Apfelwein wurde so in Frankfurt bekannt und geschätzt und es dauerte nicht lange, bis ganze Zugladungen des "edlen Stöffchens" in die Mainmetropole exportiert wurden.
Schneppenbach hatte eine wechselvolle Geschichte
Schneppenbach hatte im Jahr 2009 um die 1150 Einwohner und erlebte seit alters her eine wechselvolle Geschichte. Um 1900 war hier die Zigarrenherstellung in Fabriken und später in Heimarbeit, sowie die Perlenstickerei der einzige Zuerwerb der vornehmlich auf Landwirtschaft geprägten Gegend.
Von Hungersnot geplagt, gab es im 18. Jahrhundert auch viele Auswanderungen nach Ungarn und Amerika. Die Gegend gehörte einst zu Kurmainz, später zu Hessen und ab 1814 zu Bayern.
Schneppenbach war ein Mühlendorf
Es gab im Ort zur gleichen Zeit vier Mühlen. Die Standorte der Kornmühlen waren im Oberdorf das Anwesen Hauptstraße 30 und am Ortsausgang in Richung Westerngrund das Anwesen Westernstraße 16. Im benachbarten Anwesen Westernstraße 14 wurde ein Ölmühle betrieben.
Alle Mühlen besaßen Mühlräder und wurden mit Wasserkraft betrieben. Dazu leitete man über die sogenannten Mühlgräben das Wasser des Weizenbachen, des Schneppenbaches und des Westernbaches mit Hilfe von Stauwehren um. Dies führte dazu, dass der eigentliche Schneppenbach im Bereich des Mitteldorfes nur noch ein kleines Rinnsal war ("Grottebech").
Eine weitere Besonderheit hatten die Schneppenbacher Mühlen aufzuweisen: Alle vier Müller hießen mit Nachnamen Reusing.